Der Begriff Achtsamkeit ist seit einigen Jahren in aller Munde. Aber was bedeutet achtsam sein überhaupt und warum ist es so wichtig für uns?

Wann sind wir in einem achtsamen Zustand und was bedeutet Achtsamkeit genau?

Achtsam sind wir, wenn wir uns bewusst, absichtslos und im gegenwärtigen Moment mit uns selbst oder unserer Umgebung auseinander setzen. Achtsamkeit beinhaltet auch eine offene und akzeptierende Haltung, die uns ermöglicht Erwartungen loszulassen und von Bewertungen und Urteilen Abstand zu nehmen.

Wir Erwachsenen spüren Achtsamkeit zum Beispiel im Alltag, wenn wir uns angeregt mit einer anderen Person über ein interessantes Thema unterhalten oder auch gespannt einer guten Vortragenden zuhören. Da ist es gut möglich, dass uns in dem Moment Geräusche oder andere Ablenkungen überhaupt nicht auffallen. Auch beim Malen, Musizieren, Wandern oder Spaziergehen in der Natur schaffen viele Menschen es ganz im Hier und Jetzt zu sein.

Achtsamkeit im Job

Gerade als TrainerInnen oder ModeratorInnen, aber auch in vielen anderen Berufen, ist es unumgänglich, so oft wie möglich und mit voller Aufmerksamkeit im Hier und Jetzt zu sein – also mit allen Sinnen im Geschehen, nämlich bei der Gruppe und uns selbst zu sein. Sich dabei nicht von etwaigen lauten Gesprächen am Gang oder den Gedanken an den nächsten Tag ablenken zu lassen, ist die hohe Kunst.

Achtsam sein in der Natur ueben

Durch gezielte Achtsamkeitsübungen bereiten wir den Boden auf für mehr Gelassenheit in jedem einzelnen Moment unseres beruflichen und privaten Alltags. Achtsamkeit schärft unsere Wahrnehmung und zeigt uns wie wir weg von reaktiven Mustern und Verhaltensweisen hin zu einem bewussten und angemessenen Umgang mit den täglichen kleineren und größeren Herausforderungen kommen. Achtsamkeit gilt auch als Basiskompetenz im Aufbau von Resilienz (unserer inneren Widerstandskraft).

Gezielte, kurze Übungen für Achtsamkeit im Alltag

Das Achtsam sein lässt sich wunderbar in den Alltag einbauen, sei es beim Essen, Zähne putzen oder Kochen. Oder in stressigen Momenten einfach innehalten und sich bewusst zu machen, was gerade in einem selbst vorgeht. Gezieltes Üben dauert oft nur ein paar Minuten und fällt vielen in der Natur am leichtesten, weil wir durch unseren Aufenthalt draußen nachweislich konzentrierter, kreativer und aufmerksamer werden.

Die folgenden 2 Übungen zählen zu meinen Lieblingsübungen:

  1. Tiefe Bauchatmung: wirkt aktivierend und ausgleichend und kann überall und jederzeit geübt werden

Setzen Sie sich aufrecht hin und legen Sie Ihre Hand auf den Bauch und spüren Sie, wie sich Ihr Bauch hebt und senkt. Dann atmen Sie ca. 10x tief durch die Nase ein und aus. Sie können sich dabei auch bei jeder Einatmung, ein und bei jeder Ausatmung aus vorstellen (oder ankommen, lächeln, etc.). Die Übung lässt sich auch im Stehen oder Liegen durchführen.

  1. Stehen in einem Wald/Grünraum: wirkt beruhigend, entspannend und schärft die Sinne

Stellen Sie sich entspannt an einem für Sie sicheren und schönen Platz und nehmen Sie zuerst nur wahr, was Sie sehen. Danach, nur was Sie hören und dann sämtliche Gerüche. Erst im letzten Schritt richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf Ihre Wahrnehmung mit all diesen Sinnen. (7-10 Minuten)

Ich lade Sie ein, im Alltag mit Achtsamkeit zu experimentieren und wünsche Ihnen viel Freude beim Ausprobieren und Üben. Ich freue mich, wenn Sie mir erzählen, wie es Ihnen dabei gegangen ist.

Die sehr empfehlenswerte Trainerin und Moderatorin Birgit Baumann hat diesen Artikel auch als Gastblogbeitrag auf ihrer Website veröffentlicht.