Viele kennen das Gefühl, das einen beim Anblick eines schönen Sonnenuntergangs, neben einem plätschernden Bach oder bei einem Spaziergang durch einen herrlich duftenden Wald sofort erfasst – es fühlt sich angenehm und gut an ohne dass wir es so richtig erklären können. Schöne Momente wie diese tragen nachweislich zu mehr Gelassenheit und größerem Wohlbefinden bei. Vielfach nehmen wir nach einem Aufenthalt in der Natur zuvor verspürten Druck oder Stress als weniger bedrohlich wahr und können Herausforderungen und Belastungen besser bewältigen.

Was genau bedeutet Resilienz?

Resilient sein bedeutet widerstandsfähig zu sein und verschiedene Belastungen im täglichen Leben gut bewältigen zu können. Resiliente Menschen verfügen z.B. über gutes Selbst- und Stressmanagement, sind optimistisch und gestalten aktiv ihre Zukunft – einige der wesentlichen Resilienzkompetenzen.

Eine höhere psychische Widerstandskraft verschafft uns mehr Handlungsspielräume und wir können flexibler und gelassener mit unvorhersehbaren Ereignissen umgehen. Analog kann eine Fichtenmonokultur einem starken Sturm weniger gut standhalten als ein Mischwald. Wir verschaffen uns also mehr Vielfalt und Flexibilität in unserem Umgang mit Störungen und in Krisen. Belastbarer zu sein schützt uns auch vor den negativen Effekten von Stress, hilft uns in Beziehungen und fördert den mitfühlenden Umgang mit uns selbst und anderen.

Reslienz Natur

Resilienz ist erlernbar

Und – das Beste daran ist, dass wir diese Fähigkeit verbessern und trainieren können. Die Neurowissenschaft bestätigt, dass Achtsamkeit  (siehe auch mein Blog zu Achtsamkeit) und Selbstmitgefühl jene wesentlichen Basiskompetenzen sind, die am meisten dazu beitragen, bessere Bewältigungsstrategien im Umgang mit Stress zu entwickeln und somit resilienter zu werden. Gezielte Übungen und Strategien für alle Resilienzkompetenzen unterstützen Sie zudem dabei Ihre Schwachpunkte zu stärken.

Wie kann uns die Natur dabei behilflich sein, resilienter und belastbarer zu werden?

Wenn ich mich gestresst fühle und gleich die Möglichkeit habe, einen Spaziergang in einem Park oder einem Wald zu machen und mich an den blühenden Pflanzen am Wegesrand erfreue, merke ich fast augenblicklich, dass es mir besser geht und der Stress von mir abfällt. Hierbei kommen die positiven Effekte einer natürlichen Umgebung für das Gehirn gepaart mit Bewegung gleichzeitig zum Tragen. So und ähnlich geht es vielen Menschen.

Clemens Arvay hat in seinem Buch ‚Der Heilungscode der Natur‘ die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zu den zahlreichen positiven gesundheitlichen Effekten von einer natürlichen, grünen Umgebung auf den Menschen zusammengefasst. Studien bestätigen zum Beispiel, dass Terpene in vielen Bäumen nachweislich unser Immunsystem stärken. Andere Studien haben nachgewiesen, dass Menschen in der Umgebung von Wasserflächen ruhiger und kreativer werden. Eine natürliche, grüne Umgebung macht uns gesünder, entspannter und verbessert zudem unsere kognitiven Fähigkeiten.

Natur Resilienz outdoor

Trainieren und Üben in der Natur

Diese Effekte können auch Sie sich jederzeit im Alltag zunutze machen. Hier einige Tipps und Übungen, die Sie leicht in Ihren Tagesablauf einbauen können und die Sie ein Stück weiter bringen in Ihrem Bestreben belastbarer und resilienter zu werden:

  1. Ein Spaziergang in einem nahegelegenen Park in der Mittagspause
  2. Eine morgendliche oder abendliche Laufrunde
  3. Im Garten, auf der grünen Terrasse oder im Park innehalten und eine Biene, einen Schmetterling oder eine blühende Pflanze genau betrachten
  4. Im Grünen stehen und den Wind auf Haut und Kleidung wahrnehmen
  5. Ins Gras oder auf eine Bank legen und die Wolken betrachten und Tagträumen

Weil uns die Natur und Bewegung so gut tun und den Lerneffekt fördern, finden meine Resilienztrainings drinnen und im Grünen statt. Auch in den Naturcoaching Sessions kommen Ihre Gedanken in Fluss und Sie können direkt die stressreduzierenden Effekte von Outdoor – Coaching in Bewegung am eigenen Leib erfahren. Ich lade Sie daher ein, für sich auszuprobieren, welche Übungen und Ideen Sie ansprechen und wünsche Ihnen viel Spaß beim Üben in der Natur.

Die sehr empfehlenswerte Trainerin und Moderatorin Birgit Baumann hat diesen Artikel auch als Gastblogbeitrag auf ihrer Website veröffentlicht.