Wenn du bisher noch nie oder nur selten meditiert hast, ist es natürlich eine ganz schöne Herausforderung, erst einmal damit zu beginnen bzw. dich dann täglich dazu zu motivieren. Das ist insbesondere in den Anfangswochen besonders schwierig, da die positiven Effekte vielleicht noch nicht gleich und unmittelbar spürbar sind. Tipps zu den folgenden 3 gängigen Herausforderungen helfen dir, Schwierigkeiten beim Meditieren zu überwinden. 

Es heißt doch immer, ich meditiere nur, wenn ich an nichts denke…

Für mich gibt es vielfältige Arten des Meditierens, des Achtsam seins und des zur Ruhe Kommens. Ich höre ganz oft von meinen KlientInnen, dass sie glauben, nicht meditieren zu können oder ganz einfach nicht dafür geschaffen sind, weil sie es nicht schaffen, an ‚nichts‘ zu denken. Hier kann ich dich beruhigen. Auch wenn du noch anfangs unerfahren bist und deine Gedanken immer wieder abschweifen und du dir denkst, ‚ich meditiere ja nicht‘ oder ‚das schaff ich nie‘ – bleib unbedingt dran! In der Meditation und mit zunehmender Praxis lernst du deine Aufmerksamkeit auf etwas Bestimmtes zu lenken, wie etwa deinen Atem, einen Teil deines Körpers, deine Empfindungen etc. und somit im Hier und Jetzt zu sein und zu bleiben – das ist das Ziel.

Du wirst mit der Zeit positive Effekte durch deine regelmäßigen Meditationseinheiten spüren und es immer besser schaffen, im gegenwärtigen Moment zu bleiben. Es ist viel wichtiger, dass du in eine Routine der Ruhe und Einkehr findest, die dir Freude macht und die du mit positiven Emotionen und Erfahrungen verknüpfst. Eine Routine, bei der du gerne mit dir selbst, deinen Empfindungen und Wahrnehmungen bist. Diese Routine kann natürlich auch im Freien, im Wald, im Grünen, an einem Kraftplatz im Sitzen, Liegen, Gehen oder tanzend stattfinden – schöpfe aus deinen Möglichkeiten, experimentiere und wähle jene aus, die für dich passen. Und freu dich über einzelne Momente, wo du spürst, dass es dir schon leichter fällt, deine Gedanken kommen und gehen zu lassen, dich auf Empfindungen in deinem Körper, auf die Musik, das Vogelgezwitscher, den Wind in den Blättern oder die geführte Meditation, konzentrieren kannst. Diese Momente werden mit Übung ganz von selbst immer häufiger.

Ich schaffe es nicht, mich täglich dazu zu motivieren

Die folgenden Tipps helfen dir typische Motivationsschwierigkeiten in deiner Meditationspraxis zu überwinden:

  • Lege dir anfangs eine fixe Routine und einen möglichst gleichen Ort und Zeitpunkt fest, an dem du täglich deine Meditationseinheit durchführst.
  • Gestalte dir den Ort deiner Meditation genauso, wie er dir gefällt, sodass du optimale Voraussetzungen für deine Entspannung schaffst
  • Räume dir außerdem alle potenziellen Hürden aus dem Weg, die dich davon abhalten könnten, deine Meditation doch zu machen. Sorge dafür, dass z.B. deine Kinder gut versorgt sind, sodass sie dich in der Zeit nicht stören; dass dein Handy abgeschaltet ist, etc.
  • Überlege im Vorhinein, welche Meditation für dich heute passt und wie lange du meditieren möchtest
  • Umsorge dich vorab mit z.B. Tee, einer leichten Mahlzeit oder was du sonst noch brauchst, sodass während der gesamten Meditation deine Grundbedürfnisse gestillt sind
  • Rufe dir Situationen zurück ins Gedächtnis, wo du es schon gut geschafft hast dich selbst zu motivieren und spüre die damit verknüpften positiven Emotionen
  • mit mehr Erfahrung, sorge für genug Abwechslung – dies gilt sowohl für die Art der Meditation, als auch den Ort oder Zeitpunkt bzw. die Dauer. Dadurch vermeidest du Langeweile und kannst dich leichter immer wieder aufs Neue für deine täglichen Einheiten begeistern

Und, ganz ehrlich, wenn du den einen oder anderen Tag immer wieder mal auslässt, wirst du ganz sicher auch meditieren lernen und nimmst dir selbst den Druck, es tun zu müssen. Freude am Tun sollte im Vordergrund stehen.

Wie bleibe ich dran, obwohl ich noch keine Effekte spüre?

Du bist frustriert, weil du schon seit 2 Wochen meditierst, aber noch kein bisschen ruhiger oder konzentrierter geworden bist. Du hast dir erwartet, dass das alles viel schneller gehen würde? Tatsache ist, wie uns die Gehirnforschung zeigt, dass wir im Durchschnitt 90 Tage brauchen, um neue Gewohnheiten zu etablieren. Die Geschwindigkeit hängt aber maßgeblich von deiner Selbstdisziplin und deinen positiven Emotionen ab. Je mehr du davon aufbringst, desto schneller wird es dir gelingen, auch die neue Gewohnheit des Meditierens zu etablieren. Was kannst du also tun, wenn die Frustration größer ist als der Erfolg, den du dir wünscht?

  • überdenke deine Erwartungshaltung – vielleicht machst du dir zu viel Druck, schnell zu Ergebnissen zu kommen
  • Sportler sind es gewohnt, sich Ziele und Zwischenziele zu setzen; nutze diese Fähigkeit, sei geduldig mit dir und freue dich über Teilerfolge zwischendurch. Sei dir trotzdem bewusst, dass eine absichtslose und fürsorgliche Haltung immer im Vordergrund stehen sollte
  • besinne dich auf andere Dinge, die du schon gelernt hast oder dir beigebracht hast und erinnere dich, wie sich die Ergebnisse hier nach und nach eingestellt haben und spüre sämtliche damit verknüpften positiven Emotionen
  • beobachte, welche Emotionen auftreten, wenn die gewünschten Erfolge nicht schnell genug eintreten. Kennst du dieses Gefühl aus anderen Bereichen deines Lebens? Hast du es in diesen Bereichen dann geschafft, damit klar zu kommen, dass Erfolg nicht sofort eintritt und Geduld braucht? Mach dir jeden Tag nach deiner Meditation kurze Notizen, wie es dir an dem Tag gegangen ist. Ziehe Bilanz nach einer Woche und versuche für dich Lehren daraus zu ziehen, die du dann in deiner Meditation umsetzt
  • baue dich selbst auf, lobe dich für das, was du schon erreicht hast oder getan hast

Experimentiere, übe und finde für dich heraus, was dich motiviert und wie du es schaffst dranzubleiben. Ich freue mich, wenn du mir berichtest wie es dir mit dem Meditieren geht. Viel Freude und melde dich, wenn du Fragen hast!