Im letzten Artikel habe ich dir die wichtigsten und neuesten Erkenntnisse aus der Wissenschaft zu den positiven Effekten von Meditation auf unseren Körper und Geist beschrieben. Heute erzähle ich dir wie ich praktiziere und gebe dir wichtige Tipps, die du direkt in deine eigene Praxis aufnehmen kannst. Viel Freude!
Meine persönlichen Meditationserfahrungen
Meine täglichen Meditationseinheiten sind für mich unverzichtbar geworden und sind schon lange keine ‚Mussaufgabe‘ mehr, sondern eine Zeit, die ich freiwillig und mit Freude mir selbst widme. Ich meditiere inzwischen seit vielen Jahren täglich ein bis zwei Mal und spüre danach sehr oft genau den Effekt, den ich mir davon verspreche und den ich mir wünsche. Und zwar fühle ich mich nachher energiegeladen, zufrieden, glücklich, entspannt, konzentriert und freue mich auf den Tag oder die verbleibenden Stunden des Tages. Ehrlich gesagt bin ich selbst manchmal überrascht mit welcher vorhersagbaren Sicherheit ich mich nach der Meditation viel besser und ausgeglichener fühle. Die Amerikaner haben dafür einen wunderbaren Ausdruck, den ich liebe und den ich euch auf diesem Weg weitergeben möchte – den ‚second wind‘, der uns Energien verleiht für den Rest eines wichtigen Wettkampfs oder einfach den Rest unseres Tages.
Wie gehe ich also vor?
Ich setzte oder lege mich sehr oft auf unsere Couch im Wohnzimmer. Der Platz ist lichtdurchflutet, der Raum groß, schön, hell und voller Grünpflanzen. Kurz gesagt, ein Platz, an dem ich mich sehr wohl fühle. Ich sorge auch dafür, dass ich meiner Familie oder meinem Umfeld mitteile, was ich vorhabe, damit ich während der Zeit ungestört bleibe. Ungestört heißt für mich in erster Linie möglichst frei von Lärm, aber auch unangenehmen Gerüchen oder Störungen jedweder Art zu sein. Wobei es mir mit zunehmender Praxis auch möglich ist, mit Umgebungslärm oder anderen Störfaktoren gut umzugehen und trotzdem meine innere Einkehr zu finden.
Meine morgendliche Einheit gleich nach dem Aufwachen mache ich wahlweise geführt, also mit meinem MP3 Player im Ohr, oder frei. Für mich ist es je nach persönlicher Verfassung oft leichter, eine geführte Meditation zu machen, da meine Gedanken dadurch weniger verleitet sind, abzuschweifen. Bei geführten Meditationen ist es für mich immens wichtig, dass ich die Stimme mag bzw. die Musik genau zu mir passt. Nach dem Aufwachen gelingt es mir aber auch oft gut, eine selbst erdachte Meditationsroutine zu machen.
Meine innere Haltung
Ich versuche außerdem, eine wohlwollende, fürsorgliche und beobachtende Haltung einzunehmen und mich damit zu öffnen für das, was sich in der Meditation zeigt. Meine Augen halte ich immer geschlossen. Durch die Routine, die Ruhe und den immer gleichen Platz, weiß mein Gehirn und mein Körper natürlich schon genau, was jetzt kommt. Genau diesen Effekt möchtest du erreichen, denn das ist schon die halbe Miete. Du bist dadurch schon ruhiger, in Vorfreude, etwas fokussierter und brauchst dich nicht an unbekannte Umgebungsgeräusche oder -gerüche zu gewöhnen.
Dann schalte ich meinen mp3 Player ein und wähle genau die Meditation, auf die ich gerade Lust habe. Ich beginne in der Früh oft mit einigen Atemübungen, einem kurzen Bodyscan oder einer Konzentrations- oder Mitgefühlsmeditation und leite dann über in eine Visualisierung. Insgesamt dauert das meist zwischen 20 und 40 Minuten. Nachmittags oder abends mache ich häufig 15-20 Minuten geführtes autogenes Training mit eigenen Autosuggestionen danach oder eine Achtsamkeitsmeditation. Auch hier kommen mir inzwischen die tausenden Wiederholungen zugute – unser Gehirn lernt durch Wiederholung und wir werden dadurch immer besser und die Meditation fällt uns immer leichter.
Meditieren im Grünen
Da ich oft unterwegs und draußen im Grünen bin, nehme ich mir dann dort die Zeit und suche mir einen stillen Platz, wo ich kurz in mich gehe und die Augen schließe oder eine von vielen wunderschönen Achtsamkeitsübungen im Freien mache. In grüner, ruhiger Umgebung gelingt es mir noch viel schneller, meine Gedanken zu beruhigen, fokussiert zu werden und in meine innere Ruhe zu kommen. Zu meinen Favoriten gehört auch eine 90 Minuten lange Gehmeditation von Dr Joe Dispenza im Grünen.
Und der Effekt – insbesondere am Nachmittag – ist fast ohne Ausnahme der ‚second wind‘. Ich fühle mich um Welten fitter, konzentrierter, ausgeglichener, ruhiger, wieder energiegeladen und bereit die restlichen Aufgaben meines Tages mit Schwung und Freude zu erledigen.
Im nächsten Artikel (Teil 3) gebe ich dir eine Reihe von Tipps wie du Motivationsschwierigkeiten überwinden kannst und es besser schaffst dran zu bleiben.