Warum Meditieren uns stärkt
Ich höre in meiner täglichen Praxis ganz oft, dass KlientInnen zwar gerne meditieren würden, es aber aus verschiedenen Gründen nicht schaffen dran zu bleiben. Viele machen immer neue Anläufe, erreichen aber nicht ihr gewünschtes Ziel. Gerade in Zeiten wie diesen, wo wir unsicher sind und stark veränderte Lebensumstände uns prägen, ist es besonders hilfreich, in eine Routine zu finden, die uns zentriert und beruhigt und uns achtsamer werden lässt im Umgang mit uns selbst und unseren Mitmenschen.
Für Sportler kann Meditieren sehr wichtig sein, um z.B. Stress abzubauen oder in entscheidenden Wettkampfmomenten genau die Konzentration aufzubringen, die über Sieg oder Niederlage entscheidet. In der Meditation sind wir im Hier und Jetzt statt mit Gedanken an die Vergangenheit oder die Zukunft beschäftigt zu sein. Deshalb schreibe ich jetzt eine 4-teilige Serie von Blogs zum Thema Meditation und beginne mit Erkenntnissen aus der Forschung und online sowie Buchtipps, um dich neugierig zu machen und dir Lust auf mehr zu machen. Warum ist die Praxis des Meditierens also so immens wichtig?
Unzählige Forschungsergebnisse, Artikel in seriösen Fachzeitschriften wie auch in vielen populärwissenschaftlichen Magazinen, Zeitungsartikel und nicht zuletzt das Internet deuten alle in dieselbe Richtung. Regelmäßige Meditation führt zu einem achtsamen Umgang mit uns selbst und anderen, reduziert Stress und führt zu mehr Gelassenheit, bedachteren Aktionen und Reaktionen unseren Mitmenschen gegenüber, fördert unser Konzentrationsfähigkeit und ermöglicht uns, den Autopiloten abzuschalten. Wir können stattdessen mit mehr Handlungsoptionen verschiedene Situationen im Alltag gut bewältigen.
Was genau sagt die Forschung dazu?
Meditation kann also viel mehr als ‚nur‘ für Entspannung zu sorgen. Viele Meditationsformen wirken sogar aktivierend auf den Geist. In seiner ursprünglichen Form diente Meditation dazu, Güte, Liebe und Mitgefühl zu kultivieren. Studien haben gezeigt, dass gerade Formen der Meditation, wie Dankbarkeits-, Mitgefühlsmeditation oder Umgang mit Gefühlen strukturelle Änderungen im Gehirn und dazugehörige Verhaltensänderungen bewirken und die soziale Intelligenz steigern können. Dadurch wiederum sank der Stresslevel der Praktizierenden (Psychologie Heute Compact – Yoga, Meditation, Achtsamkeit, 2020).
Durch Meditation lernen Praktizierende eigene Körpersignale viel besser wahrzunehmen und einzuschätzen und können dadurch rechtzeitig gegensteuern und z.B. Krankheiten vermeiden oder eine hohe innere Anspannung erkennen und sofort handeln anstatt den Körper immer wieder zu übergehen. In unsere Leistungsgesellschaft verfolgen wir oft nur noch das nächste Ziel Richtung Selbstoptimierung. Regelmäßige Meditation verschafft einem täglich eine Pause und kann dazu führen, Abstand zu gewinnen, seine eigene Persönlichkeit weiterzuentwickeln und damit nicht nur das Verständnis für sich selbst und seinen Körper und Geist, sondern auch für andere zu stärken (Psychologie Heute Compact, – Yoga, Meditation, Achtsamkeit, 2020).
Wie möchtest du beginnen?
Wichtig ist also, vorab für dich zu klären, wie du beginnen möchtest. Ist es anfangs dein vorrangiges Ziel dich zu entspannen, empfehle ich z.B. mit der Entspannungspraxis des autogenen Trainings zu beginnen. Auch Yoga bietet eine wunderbare Kombination aus Übungen für den Körper, Atemübungen, etc., die entspannen und den Geist auf verschiedene darauffolgende Meditationsübungen vorbereiten. Wenn du schon Vorerfahrungen hast oder schon eine oder mehrere Entspannungsformen praktizierst, kannst du z.B. mit Atemübungen oder einem Bodyscan beginnen. Probiere am Anfang verschiedene z.B. online Meditationen aus, dann erkennst du für dich, was passt und wo du dich wohlfühlst. Im nächsten Artikel gebe ich dir Tipps aus meiner eigenen Meditationspraxis und erzähle, wie ich es geschafft habe nicht nur dran zu bleiben, sondern auch täglich meine Meditationen zu genießen und danach den ‚second wind‘ zu spüren.
Gute online Meditationen und Buchtipps
Es gibt inzwischen ein riesiges Angebot an geführten Meditationen online. Empfehlenswert ist der
Insight timer mit einer sehr großen online Bibliothek und einem eigenen sport science Teil. Hier kannst du für dich stöbern und immer wieder das Passende für deine jeweilige Situation auswählen.
Ich bin nach wie vor ein Fan von autogenem Training. Es führt zu Tiefenentspannung und ist daher eine gute Basis für eine darauffolgende Meditation. Ein gutes Buch dazu ist folgendes:
Autogenes Training mit CD von Delia Grasberger
Für outdoor Achtsamkeitsübungen empfehle ich:
Achtsamkeit in der Natur von Huppertz und Schatanek.
Ich freu mich wie immer über Feedback und wünsch dir viel Freude beim Meditieren und Experimentieren!
Noch ein paar Worte in eigener Sache – wichtige Neuheiten bei Coaching Moves
In diesem Artikel ändern sich 2 Dinge – zum einen habe ich zum du gewechselt, wie du vielleicht schon bemerkt hast. Es kommt mir natürlicher über die Lippen und ich fühle mich euch näher.
Zum anderen freue ich mich euch mitzuteilen, dass ich künftig verstärkt Mentaltraining für Hobbysportler, die es ernst meinen, anbieten werde. Für Outdoorsportbegeisterte gibt es ab jetzt Artikel zum großen Thema Sportmentaltraining mit Fokus auf Umgang mit Verletzungen und Krisen, nach Verletzungen, Vertrauen in deinen Körper gewinnen, Motivation aufbauen und beibehalten, Selbstvertrauen, Wettkampfvorbereitung, Umgang mit Stress, Ruhe und Gelassenheit, etc.
Die großen Themenbereiche meiner Artikel ändern sich dadurch jedoch nur bedingt. Ich werde weiterhin über Meditation, Achtsamkeit, die vielfältigen Formen und Ausprägungen von Resilienz und die Benefits von Bewegung in der freien Natur für unser Wohlbefinden schreiben, da diese Themen für Erfolge im Sport wie auch im Business nicht mehr wegzudenken sind. Also stay tuned und ich freu mich von dir zu hören.